Ingeborg Bachmann In Apulien

Stamattina ho dato il benvenuto a studenti di una scuola di Lubecca gemellata con il Liceo De Sanctis Trani in visita al Consiglio regionale [da qui il lancio della agenzia di stampa regionale: http://bit.ly/2nde2RL].
Ho regalato loro una poesia di Ingeborg Bachmann, poetessa e scrittrice di lingua tedesca, dedicata alla Puglia (In Apulien), regione che aveva percorso lasciandosi affascinare dal suo paesaggio, dalle sue tradizioni, magie e cultura. Alla ricerca della sua Terra primigenia (das erstgeborene Land) e influenzata dalla ricerca di Ernesto De Martino, si era imbattuta nel Sud Italia, la Basilicata, la Puglia, in particolare, una terra aspra, difficile, di contrasti. Terra di persone che con il lavoro e la fatica di ogni giorno hanno cercato la loro emancipazione, la loro liberazione.

 

Unter den Olivenbäumen schüttet Licht die Samen aus,
Mohn erscheint und flackert wieder,
fängt das Öl und brennt es nieder,
und das Licht geht nie mehr aus.

Trommeln in den Höhlenstädten trommeln ohne Unterlaß,
weisses Brot und schwarze Lippen,
Kinder in den Futterkrippen
Will der Fliegenschwarm zum Fraß.

Käm die Helle von den Feldern in den Troglodytentag,
könnt der Mohn aus Lampen rauchen,
Schmerz im Schlaf ihn ganz verbrauchen,
bis er nicht mehr brennen mag.

Esel stünden auf trügen Wasserschläuchen übers Land,
Schnüre stickten alle Hände,
Glas und Perlen für die Wände –
Tür im klingenden Gewand.

Die Madonnen stillten Kinder und der Büffel ging’ vorbei,
Rauch im Horn, zur grünen Tränke,
endlich reichten die Geschenke:
Lammblut, Fisch und Schlangenei.

Endlich malmen Steine Früchte, und die Krüge sind
gebrannt.
Öl rinnt offnen Augs herunter,
und der Mohn geht trunken unter,
von Taranteln überrannt.

Aus: Ingeborg Bachmann
Sämtliche Gedichte
Piper Verlag 2002
Erstveröffentlichung in: Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken. Stuttgart. Jg. 9, Heft 1, Januar 1955, S. 35